Für Eilige       

Die Nasenatmung ist mehr als nur ein Weg, Sauerstoff in den Körper zu bekommen. Studien zeigen, dass sie die Gehirnaktivität und Gesundheit massiv beeinflusst. Christina Zelano hat herausgefunden, dass Nasenatmung unsere kognitive Leistung steigern kann, während James Nestor mit einem drastischen Selbstversuch die negativen Folgen reiner Mundatmung dokumentiert hat. Ein Plädoyer für die Nase!

 


Einführung

Ein Thema über das ich jetzt gestolpert bin möchte ich Ihnen nicht vorenthalten:
Es war mir nicht bewusst wie groß der Einfluss der Nasenatmung auf unsere körperliche und emotionale Gesundheit ist, bis hierzu mehr Informationen bekam. 

Ihre Nase ist ein persönliches Filtersystem, ein eingebauter Assistent, der rund um die Uhr daran arbeitet, Ihr Leben zu verbessern. Doch was passiert, wenn wir diesen Helfer ignorieren? Das erinnert an eine Geschichte, in der jemand sein Fahrrad mit platten Reifen schiebt, anstatt sie aufzupumpen – unnötig anstrengend und ineffektiv. Genau so ist es, wenn wir unsere Nase übersehen und nur durch den Mund atmen.

Die Wissenschaft hinter der Nasenatmung

Christina Zelano und ihr Team von der Northwestern University haben faszinierende Erkenntnisse zur Nasenatmung gesammelt. Ihre Forschung zeigt, dass die Atmung durch die Nase nicht nur das Gehirn kühlt, sondern auch neuronale Oszillationen in der Amygdala und dem Hippocampus beeinflusst. Diese Regionen sind entscheidend für unsere Gedächtnisleistung und emotionale Verarbeitung. Einfach gesagt: Nasenatmung macht uns fokussierter, emotional stabiler und kann sogar unser Erinnerungsvermögen verbessern.

James Nestors Selbstversuch

Journalist James Nestor wollte herausfinden, was passiert, wenn wir unsere Nase komplett aus dem Spiel lassen. Er stopfte sich die Nasenlöcher zu und atmete zehn Tage lang ausschließlich durch den Mund.

Das Ergebnis? Er litt unter Schlafstörungen, erhöhtem Blutdruck, Schlafapnoe, Mundtrockenheit und Konzentrationsproblemen. Seine Lungenfunktion verschlechterte sich, und er fühlte sich insgesamt schlechter und war nervöser und reizbarer.
Als er zur Nasenatmung zurückkehrte, normalisierten sich diese Werte schnell wieder.

Warum Nasenatmung so wichtig ist

Die Nase filtert nicht nur Schadstoffe aus der Luft, sie reguliert auch die Luftfeuchtigkeit und Temperatur. Außerdem aktiviert sie die Freisetzung von Stickstoffmonoxid, das die Durchblutung verbessert und Bakterien abtötet. Aus der so aufbereiteten Luft kann bis zu 20% mehr Sauerstoff aufgenommen werden.
Mundatmung dagegen übergeht all diese Vorteile und kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen – von Karies bis hin zu chronischem Stress.

Was wir daraus lernen

Die Forschung von Christina Zelano und der Selbstversuch von James Nestor zeigen uns, wie grundlegend die Nasenatmung für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden ist. Ein bewusster Wechsel zur Nasenatmung – besonders im Alltag und beim Sport – kann immense Vorteile bringen.

Weiter Infos und Quellen

  • Zelano, Christina et al. (2016): „Nasal Respiration Entrains Human Limbic Oscillations and Modulates Cognitive Function“, Journal of Neuroscience.

  • Nestor, James (2020): „Breath: The New Science of a Lost Art“.

Gerhard Krautloher, Heilpraktiker Psychothapie

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